Manchmal muss Floyd Kompromisse hinsichtlich der Urlaubsziele machen, da seine ihm angetraute Ehefrau nicht immer nach Ameland fahren will.
Das letzte Experimen führte ihn nach Madeira, was aus mehreren Gründen erwähnenswert ist.
Zum einen hasst Floyd das Fliegen. In so einer Büchse eingeklemmt, völlig einem Piloten ausgeliefert, hat der Urlaub keinen guten Beginn.
Und über das Landemanöver auf Madeira weiß er noch heute sehr lebhaft zu berichten.
Was Floyd vorher nicht wusste war, dass Madeira`s Landebahn auf Stelzen in das Meer verlängert wurde, da sie zu kurz war (und es lt. Floyd´s Meinung auch immer noch ist) und über kein ILS
(automatisches Landesystem) verfügt. Das führt dazu, dass die Piloten im Queranflug auf die Insel zufliegen und im Sinkflug sehr plötzlich um 90 Grad in den Endanflug schwenken müssen.
Das Ergebnis ist, sagen wir mal, eine "sportliche" Landung, bei der wohl schon so manche Bangebuxe einen Stritz in`s Höschen gemacht haben dürfte.
Auf Madeira wächst alles in riesigen Dimensionen. Selbst Floyd ist es aufgefallen, dass hier die Hortensien (woher kennt er den Namen?) überall, blau und riesig groß wachsen. Blumen, Gewürze und auch Obst, für das wir in Deutschland viel Geld bezahlen müssen, wächst auf Madeira in ganzen Wäldern (Lorbeer, Eukalyptus) oder am Straßenrand. Neben Biologen kommen auch Wanderer auf ihre Kosten. Was man auf den ersten Blick (und Schritt) nicht vermutet, da Madeira ein einziger Berg zu sein scheint. Aber die Wasserbauer haben ganze Arbeit geleistet und Bewässerungssysteme für die Terassenfelder geschaffen, die Lavados. Diese Wasserrinnen haben ein durchschnittliches Gefälle von 2 Prozent und da lässt es sich auf den begleitenden Wegen herrlich Wandern. Floyd findet es trotzdem blöd. Er fährt nur Auto oder Motorrad im Gebirge. Auf Madeira nach einem besonderen Erlebnis auch mal gerne Bus!
Eine Rundreise mit dem Mitwagen sollte man sich auf Madeira nicht entgehen lassen. Floyd gefiehl der Westen und der Norden am besten, da dort das Inselwetter gemacht wird und die Küste sehr bizarr ist und die Straßen steil (quiekende, beifahrende Ehefrauen incl.). Ein Freibad der besonderen Art findet man in Port Moniz. Hier werden künstliche Wasserbecken von Wellen mal mehr oder weniger stark überflutet, was bei dem normalerweise recht starken Seegang ein außergewöhnliches Badevergnügen darstellen soll. Floyd aber hatte Schiß und wollte lieber mit seinem 40 PS-Leihcorsa Pässe fahren und seine Ehefrau quieken lassen.